General Ludendorff ist wohl eine der meistverleumdetsten historischen Persönlichkeiten in der Bundesrepublik Deutschland. Es ist bemerkenswert wie sogenannte Historiker und Journalisten Behauptungen über den General aufstellen, die mit der Wirklichkeit rein gar nichts mehr zu tun haben.
Glücklicherweise hat Ludendorff selbst sehr viel geschrieben – Bücher, Aufsätze und Zeitungsartikel. Ludendorff und seine Frau hatten einen eigenen Verlag und gaben Bücher, Schriften und eine eigene Zeitung – Ludendorffs Volkswarte – heraus, so dass es einfach ist, Ludendorff einfach selbst zu Wort kommen zu lassen, so daß sich jeder seine eigene Meinung bilden kann.
Im folgenden daher nur Ludendorff in seinen eigenen Worten:
ABSAGE AN VOLKSVERDERBER
„Während ich meine Aufsätze über den Weltkrieg in „Ludendorffs Volkswarte“ veröffentlichte, ging schon in nationalistischen Blättern das Lügen los, ich sei „Pazifist“ geworden, in jüdischen und freimaurerischen Blättern, ich rede einer „aktiven“ Beteiligung Deutschlands an dem drohenden Weltkriege das Wort. Aus nationalsozialistischen und Stahlhelm-Kreisen aber höre ich von verschiedensten Gegenden des Reiches her: „Wenn erst der „Freiheitskampf“ von uns – im Bündnis mit Italien und England – herbeigeführt ist, dann rufen wir Ludendorff. Er ist ein so großer Idealist, er wird sein Volk nicht im Stich lassen. Ludendorff wird den Freiheitskampf führen.“ Wer für diese Auffassung in „nationalen“ Kreisen arbeitet, lügt, ebenso wie der, der sie, wie ich weiß, auch im Auslande verbreitet, um mit meinem Namen auch dort Geschäfte für solche hirnverbrannte faschistische Außenpolitik zu machen, die den Weltkrieg erst ermöglicht und uns der Vernichtung aussetzt.“
Ludendorff (1930)
„Über das Verbrechen des Versailler Diktates und der Erfüllungspolitik, ihre furchtbaren Folgen und die ganze Mißwirtschaft des heute herrschenden Systems sind sich die Deutschen klar. Die überstaatlichen Mächte hatten den Marxisten vorgeschoben, um sich noch andere Hilfstruppen zu sichern, wenn der Unwille des Volkes eine Szenenveränderung nötig machen sollte. Es war weiten Volkskreisen nicht schwer gemacht, den Marxismus für den Alleinschuldigen an dem Verderben zu halten.
Mussolini und der nächste Krieg:
Es ist aber innenpolitisch nicht verwunderlich, daß der Kampfruf „gegen den Marxismus“ so vielen als Rettung von aller Not erscheint. Erstaunlich ist nur, daß sie dabei übersehen, daß der faschistische Nationalsozialismus ihnen den gleichen Kollektivismus, nur römischer Art, beschert. Hieraus geht schon allein zur genüge hervor, daß mit dem Ruf „Kampf gegen den Marxismus“ ganz etwas anderes getroffen werden soll, als viele Deutsche meinen, nämlich das Kampfwerkzeug des Groß-Orients von Frankreich…Das Wesen der Politik der Priester in Rom und Mussolinis bleibt also den Deutschen verschlossen. So blicken sie auf den Faschismus mit Augen, die erschreckend in die Irre sehen…Damit es den Deutschen auch so erscheint, macht Mussolini, der einer der wildesten Kriegshetzer in Italien war, der das deutsche Südtirol mit Stumpf und Stil ausrottet und im Haag genauso raubgierig auftrat wie die Brr. Briand und Tardieu oder Snowden, den Deutschen Vorspiegelungen aller Art. Deutschland müsse wieder eine Wehrpflicht haben. Es soll der Young Plan revidiert werden…es sollen die Deutschen den polnischen Korridor zurückerhalten…Die Deutschen hören es gern und nehmen alles als bare Münze für alle Ewigkeit. Belogen und betrogen wie einst durch das Gerede vom „Verständigungsfrieden“, glaubt der Deutsche Michel heut in seiner Not und Verzweiflung und in seinem Freiheitsdrang all diesen neuen Lockworten „aktivistischer“ Kriegspolitik.
(Ludendorff 1930)
„Der Weltkrieg hat den überstaatlichen Mächten sehr vieles andere gebracht, als sie erwarteten…Der Völkerbund hat damit ausgespielt. Er war stets nur eine Mißgeburt. Die „Weltrepublik“ mit „Pan-Europa“ wird zunächst zu den Akten gelegt. Sie soll, so hofft der „Sieger“ des kommenden Weltkrieges nach gefallener Entscheidung zu seinen Gunsten hevorgeholt werden…Die Machtsysteme lassen das Gewitter eines neuen Weltkrieges sich über der Erde zusammenballen…Die Militärmächte treffen ihre Vorbereitungen…die überstaatlichen Mächte wissen, was sie nicht zum Lebenskampf erzogenen Völkern und einer christlich suggerierten, zu eigenem Denken unfähig gemachten Menschenherde heute bieten können. Ihr plumpes, aber zugleich verteufeltes Spiel läuft augenblicklich auf die Einbeziehung der wehrlosen Staaten Ungarn, Österreich und namentlich Deutschland durch das Abbiegen der dort auflodernden Freiheitsbewegung in das Bündnis mit dem faschisitischen Italien hinaus, das gegen Frankreich, Jugolslawien und seine Verbündeten gerichtet ist…Die Gefahr solchen Bündnisses ist nach dem Anschwellen der faschistischen Bewegung in Deutschland und bei ihrem vermutlich auch weiteren Anwachsen riesengroß. Sie ist kaum mehr abzuwenden. Schwatzen doch die Nationalsozialisten und alle „nationalen“ Bünde und die „nationale“ Presse dem Volke von Mussolini und dem Faschismus vor, pilgern doch „nationale“ Deutsche zu ihm und suggerieren dem Volke, daß das Bündnis mit Italien uns aus der Erfüllungspolitik und von dem Versailler Diktat befreit. Sie verraten dem Volke nicht, daß es schnurstracks in seinen Untergang, d.h. IN EINEN NEUEN WELTKRIEG AUF DEUTSCHEM BODEN geführt wird…Auf diesen Schlachtfeldern, die unter der Schirmherrschaft der römischen Kirche auf deutschem Boden liegen werden, wird, wie ich noch schildern werde, das Deutsche Volk und die Deutsche Heimat zermalmt und zertreten werden.“
(Ludendorff 1930)